Wie die Rede entsteht

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Ein Einblick von unserer Traurednerin Judith Rauwald

Eure Reden unterscheiden sich voneinander so, wie auch ihr euch als Paare unterscheidet. Darum lasse ich euch nur zu gerne einmal durchs Schlüsselloch schauen, wie die Rede von meinem Paar Katharina und Daniel im Sommer 2022 entstand, damit ihr euch ein Bild von dem individuellen Vorbereitungsprozess mit mir machen könnt:

Foto von Kristina Kast

Katharina und Daniel haben sich über unsere Homepage gemeldet und ein Kennenlerngespräch mit mir ausgemacht. Wir haben uns auf einen Drink in Neukölln getroffen und es war gleich gute Stimmung zwischen uns. Das ist ein wichtiger Punkt, denn die Arbeit miteinander liegt auf einer sehr persönlichen Ebene. Ein gutes Vertrauensverhältnis wird sich positiv auf den Text auswirken, den ich für das Paar schreibe. Je mehr persönliche Informationen wir von euch erhalten, desto persönlicher können wir die Rede für euch verfassen. 

Wir haben uns im Frühjahr vor der Trauung dann zum ersten langen Traugespräch getroffen. Ich habe eine ganze Liste an Fragen, die ich den Paaren stellen kann, um ein Gefühl und einen Einblick zu erhalten, was ihnen wichtig ist, eine emotionale Bedeutung hat und am Hochzeitstag einen besonderen Stellenwert einnehmen wird. Natürlich wird auch die ganze Geschichte des Paares einmal von Anfang an erzählt.

Meistens fallen mir dann schon erste Themen und rote Fäden auf, die wahrscheinlich eine größere Rolle in der Rede spielen könnten. Als objektive Person habe ich einen besonderen Blick auf Einzelheiten und Zusammenhänge. Nach den Gesprächen mit Katharinas und Daniels Freunden und Familien bestätigten sich diese Eindrücke noch. Bei den beiden haben gerade die Perspektiven der Freunde schöne Nuancen offengelegt, die die Traurede ergänzt haben.

Foto von Kristina Kast

Spätestens an diesem Zeitpunkt habe ich mit dem finalen Schreibprozess begonnen. Dafür setze ich mich in Berliner Cafés und fange bei A an und höre bei Z auf. Währenddessen läuft auf meinen Noise-Cancelling-Kopfhörern die Musik, die auch für die Zeremonie ausgewählt wurde. Hin und wieder steigt mir beim Schreiben sogar eine Träne ins Auge. Dann weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Der Hochzeitstag, was auch immer er für das Paar persönlich bedeuten mag, ist auch ein Tag der emotionalen Auseinandersetzung. Und auch ich bin in emotionaler Auseinandersetzung mit dem Paar, wenn ich deren Geschichte, Wünsche und Gefühle, die sie mit mir geteilt haben, in die Traurede verwandele. Das berührt mich jedes Mal.

Während der ersten Schreibtage fallen mir dann die Lücken auf, die ich telefonisch und beim letzten Gespräch vor der Trauung mit den beiden explizit nachgefragt habe. So konnte ich die Rede stimmig und rund zu Ende bringen.

Am Hochzeitstag selbst ist dann der Großteil meiner Arbeit schon getan, der aufregendste Moment liegt aber noch vor uns. Als Katharina dann von ihrem Vater nach vorne begleitet wurde und ich Daniels Blick hinüber zu seiner Frau gesehen habe, wusste ich, dass die Rede, die ich für die beiden geschrieben habe, stimmt. 

Sie handelte von der Geschichte des Paares, von Freunden und Erinnerungen, von der Essenz von Ritualen und Symbolen und vom Stoff, aus dem ihre Beziehung gemacht ist. Hier ist ein kleiner Auszug:

 

[It’s a Match]

Foto von Kristina Kast

„Das Wort ‚Match‘ hat einige Bedeutungen. Es bedeutet Verknüpfung, Übereinstimmung, aber auch Gegenstück, Ebenbild und Spiel oder Partie. Ich finde das alles hat etwas mit euch zu tun: Ihr habt euch als Gegenstück, seid verbunden und ihr lebt das Leben ganz spielerisch miteinander. Auch die Übersetzung von Match als “Streichholz” ergibt Sinn. Denn bei euch sprühten die Funken, um diese poetische Metapher jetzt mal zu bemühen. Es brennt sogar lichterloh und ihr lasst es brennen, ganz nach der Natur des Feuers, ohne es einzudämmen oder zu begrenzen.

Eure Liebe zeichnet sich aus durch die Freiheit, die ihr gemeinsam und individuell darin lebt. Euer Streichholz hat eine Flamme entzündet, die ihr zelebriert und nährt mit dem tiefen Vertrauen, dass sie euch immer Wärme und Licht gibt, ohne dass ihr sie kontrollieren oder überwachen müsst.
‚Lovematch‘ bedeutet übrigens ‚Liebesheirat‘ und die, da würden mir hier wohl alle zustimmen, findet hier heute ganz eindeutig statt. Es ist bei euch so selbstverständlich, so authentisch und natürlich, dass es gar keine großen Erklärungen oder Symbole braucht. Ihr beide und euer Umgang miteinander seid zeigen es:
It’s a match.“

Foto von Kristina Kast

So war der Prozess mit Daniel und Katharina. Ihr werdet sehen, wie unterschiedlich die Vorbereitung und der Schreibprozess für jedes Paar ist. Aber genau das ist das Schöne an der Arbeit als Rednerin. Kein Paar gleicht dem anderen und so wird auch jede Rede den Kern und die Besonderheiten des Paares ausstrahlen, für die sie geschrieben wurde. 

Wenn ihr mit dem Gedanken einer freien Trauung spielt, dann freue ich mich auf ein unverbindliches Kennenlernen mit euch

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